Mittwoch, 12. August 2015

Koh Changs verschlafene Ostküste

Bisher gab es mitunter Tage, an denen wir die Langeweile ganz bewusst herausforderten, um zu sehen, welche Themen bei jedem von uns auf den Tisch kamen. Nuno und Ronja provozierten sich erst gegenseitig, ehe sie über's Korallenkette-Basteln ins richtige Spielen kamen. Am Abend waren sie dann ein Herz und eine Seele.



Zwischen zwei "Langweile"-Tagen mieteten wir uns zum x-ten Male Mopeds und fuhren von den westlichen Stränden über den Norden an die schroffe und steinige Ostküste. Die Straßen ließen uns an alpine Verhältnisse erinnern und über die Kratzspuren auf dem Asphalt machten wir uns so unsere Gedanken, denn die Einheimischen fahren wie die Sau und des öfteren kommt ein Touri mit Schrammen an Knien und Ellenbogen vorbei. Fast hätte es uns auch erwischt: die meterlange Ölspur in der Kurve einer 13%Steigerung hat natürlich niemand markiert oder gesäubert. Da steht man also, findet keinen Halt mehr und eiert mit der 125er Karre nur so umher, während sich dahinter die Autos stauen. Ich verfluchte das Mopedfahren!
Nach diesem Schlamassel bogen wir zufällig an einer Seitenstraße ab und fanden ein ursprüngliches Fischerdorf, welches sehr beschaulich und angesichts des Hotelwahns wohltuend auf uns wirkte.







Ganz zufällig fanden wir im nächsten Fischerdorf das tolle Restaurant "Danmai" (Abzweig links der Polizei-Station). Weit draußen im Meer hatten wir unseren eigenen kleinen "Pier" und bestellten sehr günstiges Seafood-Essen - nicht ohne Hintergedanken, denn diese Lage versprach Happy Fishing. Nuno zog neben allerlei bunten Fisch auch den größten Kugelfisch heraus. Das sind vielleicht Tiere! Das Schnappergebiss hatte den Metallhaken entzweit und der aufgeblasene Ball wollte mit ratzenden Zähnen immer zubeißen. Am Ende schenkten wir der Wirtin unseren Eimer voll Fang, worüber sie sich sehr freute - aber die Kugelfische warf sie zurück ins Meer und deutete den Tod an. Ach ja, das hatten wir ganz vergessen.





Zeitlich verzettelten wir uns etwas, denn eigentlich wollten wir uns die Mangrovenwälder ansehen, aber wir sahen es als Meeresfischkunde an und fuhren erst weiter, bis jeder von uns genug Fischzähne gesehen hatte.
Nach insgesamt 60! Kilometern entlang der steinigen Küste kamen wir endlich an: ein herrlicher Mangrovenwald mit Schlammspringern und Hornhechten. Da das ganze Inselleben auf der anderen Seite stattfindet, liefen wir alleine durch diese zauberhafte Landschaft.







Auf der östlichen Seite Koh Changs ticken die Uhren etwas anders: die Straßen sind leer und schnurgerade, nur wenige Einheimische sprechen Englisch, das Thai-Smile kann man sowieso auf der ganzen Insel nicht finden und alles ist etwas teurer, als an der Westküste. Dafür erhielten wir eine große Portion Ursprünglichkeit wieder und fanden einfache Garküchen mit den gewohnten Plastikstühlen und einem PadThai für 50 Baht (ca. 1,50 Euro). Das ganze "Pizza, Pasta, Burger" geht uns nämlich ganz schön auf den Keks.

Gegen Abend fuhren wir die 60 Kilometer wieder heimwärts und waren guter Dinge, was unsere Kinners so alles mitmachen. 

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