Donnerstag, 23. Juli 2015

Auf Hoehlenexpidition

Am naechsten Tag weigerte ich mich, bei diesem Wetter auf irgendein Moped zu steigen und eine dieser "Strassen" zu befahren. Ronja nickte mir nur noch zu.
Ganz unspektakulaer mieteten wir uns ein TukTuk und fuhren fuer viel Geld zur "Blue Lagoon", an der gleich in die PhouKam - Hoehle gestiegen werden konnte.

Die Blaue Lagune sieht auf Bildern wirklich traumhaft schoen aus und ist DAS Touristen-Highlight schlechthin in VangVieng. An diesem Tage mit Regen (was sonst!) kamen wir an der "Brown Lagoon" an. Die Menschenansammlung hielt sich in Grenzen und wir entschieden uns zuerst fuer die Hoehle...das Baden konnte warten.

Betonierter Aufstieg...Kritzeleien in der Hoehle...anfangs waren wir zwar von der Groesse beeindruckt, aber aufgrund der Besucherbeliebtheit etwas enttaeuscht. Wir wussten natuerlich nicht, WIE weit wir hinein gehen konnten! Das schlechte Wetter spielte uns abermals in die Haende, denn wir waren allein in der Hoehle und krochen mit unseren Stirnlampen ueber riesige Felsbrocken, bis kein Tageslicht mehr zu sehen war.



Der Boden klang hohl, die Luftfeuchtigkeit liess das Taschenlampenlicht enorm streuen und in der Dunkelheit tauchte ein selbstgepinseltes Schild mit der Aufschrift "DENGER" auf, das auf ein gefaehrlich tiefes Loch hinwies, in welches man locker fallen koennte.
Ueber Felsen klettern, drunter durch kriechen...alles mit einer Funzel - es war richtig toll!
Im hinteren Teil dieser ellenlangen Hoehle gingen wir ueber Tropfsteinbruecken und an riesigen Stalaknaten vorbei...es war wie im Maerchen...traumhaft. Mit dem wenigen Licht wirkte die ganze Szenerie wie ein einsame Mission zur Erforschung dieser "unbekannten" Hoehle.






Wir stiegen voellig verzaubert wieder ans Tageslicht und gingen anschliessend Baden.
Nuno beeindruckte als kleinster Springer die ganzen umherstehenden Koreanerinnen mit seinen Arschbombem vom Eineinhalb-Meter-Ast...bei jedem Sprung gab es Gejubel!



Abends kehrten wir im Zentrum von VangVieng zum Pizza-Essen ein. Der Ort ist vor allem als Party- und Drogenhochburg bei den Touristen bekannt gewesen, bis die Regierung radikal durchgriff.
Jetzt findet man nur noch vereinzelte Lokalitaeten mit Happy Pizza (Pilze & Gras als Topping) und anderem Zeugs...




Am naechsten Morgen wachten wir abermals mit Regenschauer auf. Eigentlich wollten wir Klettern gehen, aber mit diesem Shietwetter konnten wir auch das streichen. Wir entschieden uns kurzfristig, unsere Sachen zu packen und weiter nach Vientiane zu reisen. VangVieng ist wundervoll...einfach super! Hier muessen wir unbedingt nochmal zurueckkehren! Aber fuer's erste entflohen wir dem schlechten Wetter und reisten mit den letzten trockenen Sachen weiter.

Fluss und Bruecke bilden eine Ebene.
Die sehr freundlichen Betreiber des Maylyn - Guesthouses erzaehlten uns noch, dass es im Norden von Laos bereits zu Erdrutschen gekommen ist und sich auch der Regen in der bergigen Region im Sueden des Landes haelt, wo wir eigentlich im Anschluss hin wollten.
Nach langem Hin und Her aenderten wir also unsere Reiseroute und werden ueber Vientiane mit dem Nachtzug nach Bangkok zurueckreisen, um gleich mit dem nachsten Flieger nach Siem Reap zu duesen - Angkor Wat, wir kommen!


Einmal Schlamm hin und zurueck, bitte!

Der Regen begleitete uns auch am dritten Tag in VangVieng. Die Einheimischen erklaerten uns, dass die Regenzeit mit erheblicher Verspaetung gestartet ist und es sich jetzt mit voller Wucht abregnet. Die Berge halten die Wolken zusaetzlich in der Region. Der Bach vor unserem Bungalow schwoll zu einem Fluss mit ordentlicher Geschwindigkeit an.
Trotz des anhaltend schlechten Wetters wollten wir mit Mopeds zum Wasserfall Kaeng Nyui fahren, der nur acht Kilometer ausserhalb der Stadt liegt.

Der Weg dorthin fuehrte durch ein Hmong - Dorf und wir entschieden uns, das Buecherpaket von BigBrotherMouse an die Kinder im Ort zu verteilen. Also hielten wir an der Schule, die leider gerade wegen Ferien geschlossen hatte. Eine Handvoll Jungen und Maedchen im lesefaehigen Alter sassen ein ganzes Stueck abseits. Damit sie uns ueberhaupt sehen konnten, kletterten wir ueber die Schulmauer, gestikulierten heftig und hielten immer wieder die Buecher hoch. Es dauerte nicht lange bis ihnen klar wurde, dass es hier etwas zu verschenken gab...sie stuermten heran und rissen uns die Buecher geradezu aus der Hand. Eigentlich hatten wir uns das etwas anders vorgestellt, aber egal...die Buecher sind angekommen...positiver Fussabdruck ist hinterlassen.




Die Strasse bis zum Dorf glich eher einem Feldweg und wurde dahinter noch uebler - vor allem der Regen verwandelte die rotbraune Erde in Schlamm und Schlick mit riesigen Pfuetzen. Mit den Mopeds kamen wir von nun an nur noch muehsam voran und mussten unglaublich vorsichtig fahren.
Im Nichts angekommen, wartete wieder der obligatorische Kartenschalter und dahinter taten sich Zip-Line und Restaurant mit Grill auf...

Schon mal Eichhoernchen ohne Fell gesehen?!

Das Wasser stuerzte 30 Meter in die Tiefe und hatte eine enorme Kraft. Darunter stellen wollten sich nur die verrueckten Thailaender :-).




Die Rueckfahrt war das reinste Fiasko!
Die Schlitterpartie auf den schlammigen Strassen wurde zur Zitterpartie. Es war wie auf Seife durch's Bad surfen...bei der ersten Schlammlandung konnte ich das Moped mitsamt Ronja vorne drauf noch halbwegs abfangen, aber beim zweiten Sturz lagen wir komplett flach. Aus dem Gefaehrt trat Oel und Benzin aus, mein Helm federte einen grossen Teil ab, nur Ronja schrie aus vollem Halse und hielt ihre Hand in Schonhaltung. Unser erster Gedanke war: Knochenbruch. Die ganze Szenerie hielt aber keinen vorbeikommenden Laoten davon ab, einfach weiterzufahren. So ziemlich das letzte TukTuk auf der vereinsamten Strasse leistete mitsamt seinen koreanischen Fahrgaesten Hilfe und lud kurzerhand das Moped und uns ein...was so alles in ein TukTuk reingeht!
Ronja ging es derweil besser - der "Knochenbruch" wandelte sich in einen kleinen Schnitt, aber der Schreck sass uns im Nacken.