Mittwoch, 1. Juli 2015

Im Backpacker-Nirwana!

Nach fast sechs Stunden Busfahrt erreichten wir voller Aufregung Chiang Mai. Dank MP3-Player und Tablet war es tatsächlich für alle ein ruhiges Reisen.
Chiang Mai ist die "Rose des Nordens" und besitzt einen Altstadtkern, umrandet von einer antiken Stadtmauer.





Vor unzähligen Jahren :-)  lag die Stadt bereits auf Roccos Reiseroute und sie war damals schon genauso quirlig wie heute. Hier reiht sich ein Guesthouse, Coffeeshop und Souvenierladen an den anderen. Die unzähligen Booking Offices lassen darauf schließen, dass es einem an Attraktionen und Nervenkitzel nicht mangeln wird. Es sollen angeblich 135.000 Menschen vor Ort leben, aber uns kommt es vor, als ob in etwa genauso viele Touristen zusätzlich durch die Straßen und Gassen ziehen. Alles ist voll auf Kommerz ausgerichtet - leider. Dabei liegt Chiang Mai sehr malerisch in einem Flusstal unterhalb einer Bergkette und kann mit einem milden Hochlandklima auftrumpfen. Außerdem gibt es in etwa 200 buddhistische Tempel - einer schöner, als der andere!





Hier findet der Rucksackreisende ALLES - einen Schlafplatz für drei Euro, Reparaturservice, sehr günstiges & gutes Essen, Thaimassage bis zum Abwinken, super Wanderungen in den angrenzenden Nationalparks und ein Hofbräuhaus mit Bratwurst :-).

Im Bus haben wir uns über AirBnb ins Dutch Guesthouse eingemietet, das von einem Holländer Anfang 60 und seiner thailändischen Frau geführt wird. Harry hat aus "10 Wochen" gleich mal "den Rest seines Lebens" gemacht und für sich entschieden, dass er nicht 70 Cent von jedem verdienten Euro an die Staatskasse abdrücken will. Wir verstanden uns also auf Anhieb prima :-). Und unsere beiden Kinners freuten sich ganz besonders: hier springt noch ein kleines Thai-Mädel durch's Haus.



Hier werden wir bleiben, bis Roccos Ohrenschmerzen endgueltig abgeklungen sind - es ist sicher nicht schlau, halbkrank nach Laos zu reisen.
Daher geht das Kinderbespassungsprogramm weiter. Eigentlich freuten wir uns auf Natur pur und Wanderungen im Wald. Stattdessen gab am

Tag 1: den Chiang Mai Zoo
Dieser liegt am Berghang und ist richtig gut in den Wald eingebunden. Die Tiere waren hier nicht ganz so schlimm eingepfercht, wie in Bangkok. Dafuer zahlten wir fast Leipziger-Zoo-Preise (alles in allem kamen wir sicher auf 50 Euro) und konnten ausser den bekannten Tieren noch Pandabaeren, Koalas und richtig tolle Fische sehen! Wir konnten ganz oft Tiere fuettern - immer mit dem gleichen Spruch "Twenty Baht" (ca. 0,70 Cent).
Leider hatte unsere Kamera nicht mehr genug "Saft" auf dem Akku und klappte sich nach dem dritten Bild ein...



Am zweiten Tag hatten wir uns fuer eine Halbtagestour "Elefantenreiten" entschieden. Das wird hier in Chiang Mai bis an die Spitze des Kommerz betrieben!
Reiten im gesatteltem Korb (ganz schlimm), Elefanten-malen-Bilder, Elefanten-spielen-Fussball und anderen Quatsch. Meistens werden die Tiere davor, dabei oder danach geschlagen, aber Elefanten sind sehr sensibel. Harry empfahl uns eine Tour, bei der alte Arbeitselefanten ein Zuhause bekommen und die Trainer wirklich am Tier interessiert sind. Wir wurden zusammen mit anderen Teilnehmern mit einem Minibus abgeholt und richtig weit ausserhalb der Stadt in den Dschungel gefahren. Die Natur war grandios!
Um es mal vornweg zu nehmen: das war wirklich ein absolutes Highlight!
Die Trainer hatten richtig viel Zeit fuer uns. Wir konnten mit den zuvor eingeuebten Kommandos einen Elefanten probesteuern (was auch wirklich geklappt hat!). Anschliessend wurde uns "unser" Elefant zugeteilt, den wir erst einmal mit Zuckerrohr abfuellen durften (mit leerem Magen werden sie etwas launisch).

Man beachte das enorm grosse Maul.

Und dann ging es los!



Eine ziemlich wackelige Angelegenheit! Den einzigen Halt bietet der Elefantenkopf, auf dem wir uns abstuetzen konnten. Dafuer war die Aussicht ins Gruene und auf das Blaetterdach der Pflanzen einfach genial.
Anschliessend ging es in den Fluss - die Dickhaeuter brauchten eine Abkuehlung und mussten ordentlich geschrubbt werden...



...mit einem abschliessendem Gruppenfoto.



Beim Abschiedsdinner traute sich endlich auch Ronja, dem Elefanten Futter in den Ruessel zu legen.




Vieles hat mich ueberzeugt, das richtige Projekt finanziert zu haben:
- die Elefantentrainer waren hochkonzentriert
- sie haben darauf hingewiesen, dass wir die Tiere beim Loben streicheln und nicht taetscheln sollen (hochsensibel)
- sie hatten immer die volle Kontrolle ohne Stock.

Aber um ehrlich zu sein: ich brauche das nicht nochmal. Ich kann nicht fuer Nuno und Ronja sprechen. Wir haben das ausprobiert - es war wirklich ein Erlebnis, aber immer wenn sich der Elefant in der Vertikalen bewegte, war da dieses Gefuehl des Kontrollverlustes, weil die Bewegungen so unbekannt waren.
Fazit: zwei enthusiastisch erhobene Daumen! Zum ersten und letzten Mal :-).








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